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„Klärungshilfe 3 – das Praxisbuch“ bietet, wie schon Klärungshilfe 2 einen weiteren tiefen Einblick in die Arbeit eines Mediators. Diesmal beschreibt Christian Prior, ein von Christoph Thomann ausgebildeter Klärungshelfer, die Mediation zwischen drei zerstrittenen Geschäftsführern einer Privatklinik.

Mir gefällt auch der dritte Band der Klärungshilfe außerordentlich gut, da er sich wohltuend von der so weit verbreiteten „Ich-bin-auch-MediatorIn-Literatur“ abhebt. Christian Prior beschreibt detailliert und ungeschminkt menschlich seine Vorgehensweise von der Auftragsklärung bis zur Nachsorge der Konfliktklärung. Davon werden vor allem Anfänger in der Mediation enorm profitieren können, aber auch für „alte Hasen“ ist die detaillierte Schilderung der Konfliktklärung spannend und oft lehrreich.

Wie schon Christoph Thomann in Band 2 so legt auch Christian Prior großen Wert darauf, seine inneren Dialoge und Entscheidungsprozesse offen zu legen, um so den LeserInnen seine Vorgehensweise verständlich zu machen. Gerade diese menschliche Offenheit und Tiefe ist es, die die Klärungshilfe-Bücher von der Masse der Mediationsliteratur abhebt. Hier wird nicht versucht, die „neueste Methode der Konfliktklärung“ zu verkaufen, sondern es wird deutlich, dass in Konflikten nur „radikale Ehrlichkeit und tiefe Empathie“ weiterhilft.

Ein klein wenig bedauerlich fand ich die Tatsache, dass die Klärungshilfe 3 keine wesentlichen Ergänzungen gegenüber dem Vorgängerband bietet. Der Theorieteil ist sehr kurz (diese wird in Band 2 behandelt), der Schwerpunkt liegt auf der fast minutiösen Beschreibung der Mediation zwischen den 3 beteiligten Chefärzten. Hilfreiche Checklisten zu den verschiedenen Phasen der Klärung beschließen den Band.

Alles in allem ist Klärungshilfe 3 – das Praxisbuch ein weiteres Highlight aus der Reihe „Klärungshilfe“, dem ich weite Verbreitung wünsche.