In diesem Video von Hans-Peter Zimmermann beantwortet Theresa Wörndl, Fachärztin für Psychosomatik, einige Fragen, die auch Coaches und BeraterInnen interessieren dürften:
– Wann darf ich als medizinisch nicht ausgebildeter Berater Klienten helfen?
– Bei welchen psychischen Erkrankungen ist ein Arzt notwendig?
– Lassen sich spirituelle Erfahrungen von psychischen Erkrankungen unterscheiden?
– Welche Rolle spielt die Sinnfrage bzw. Spiritualität in einer Beratung?
Hi Markus,
unter der Frage „Wann darf ich als medizinisch nicht ausgebildeter Berater Klienten helfen?“ finde ich das obige Video etwas missverständlich – als reiner Coach darf man in Deutschland überhaupt nicht mit Menschen arbeiten, die im Vorgespräch Hinweise auf psychische Krankheiten geben, und ihnen schon gar nicht damit „helfen“!
In dem ersten Teil des Videos geht es nach meinem Verständnis darum, wann Hypnosetherapie sinnvoll ist und wann eher kontraproduktiv. Wenn jemand täglich Benzodiazipine schluckt oder sich fragt, ob sein Therapeut sich nachts in ihn „einklinkt“, sind wir weit jenseits von allem, mit dem ein Coach oder Berater rein rechtlich arbeiten darf. Selbst mit Ängsten oder Depressionen, die im Vergleich zu Psychosen als weniger gravierend gelten, darf ein Hypno- oder sonstiger Coach ohne psychotherapeutische Zulassung nicht arbeiten. In der Regel lernt man das aber in den einschlägigen Ausbildungen.
In Wiesbaden oder Frankfurt gab es neulich mal einen Fall, wo ein NLP-Coach einen Klienten angenommen hat, der im Vorgespräch mehrfach sagte, er sei manchmal unsicher, ob er den Herd abgeschaltet habe und würde das öfters kontrollieren. Es stellte sich heraus, dass das ein vom Amtsarzt geschickter Testklient war, weil sie wissen wollten, ob der Coach sich an die gesetzlichen Regelungen hält. Letztendlich musste er eine empfindliche Geldbuße zahlen.
Für Coaches, die öfters mal in einer „Beratungs-Grauzone“ landen, lohnt es sich, die Heilpraktiker Psychotherapie Prüfung zu machen (Allerdings wird dafür in vielen Städten mittlerweile auch eine mehrjährige Therapieausbildung vorausgesetzt).
Liebe Grüße und einen gutes neues Jahr!
Ariane
Nettes Video, und danke Ariane für die tolle ergänzung(:
Mfg