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Eine Buchrezension zu „Miteinander – wie Empathie Kinder stark macht“ von Jesper Juul, Jes Bertelsen, Steen Hildebrandt, Helle Jensen, Peter Hoeg und Michael Stubberup.

Empathie: Was die Welt zusammenhält

In naher Zukunft werden alle erkennen, dass die Empathie die härteste und wichtigste Währung von allen ist.

Ich bin ein großer Fan von Jesper Juul. Seine Bücher haben mir viel Klarheit, Empathie und Unterstützung geboten in der Erziehung meiner 4 Söhne, im Umgang mit meinen Schülern und als Ratgeberin für Eltern. Natürlich habe ich mir gleich das neue Buch bestellt und in einem Rutsch durchgelesen. Für mich war es herzerfrischend zu lesen, wie man die Empathiefähigkeit fördern kann, fern von „wie sag´ ich´s richtig“ und die reich erprobten Erfahrungen der Autoren machen echt Mut!

Jesper Juul und seine Kollegen legen den Schwerpunkt auf die bewusste Integration 5 angeborener Grundkompetenzen, die zur „Weisheit des Herzens, das Innerste“ des Wesenskerns führen und für die Entwicklung der Empathie die Voraussetzung bilden:

  •     Wahrnehmung und Bewusstsein des eigenen Körpers
  •     Wahrnehmung und Bewusstsein des eigenen Atems
  •     Wahrnehmung und Bewusstsein des mitfühlenden Herzens
  •     Wahrnehmung und Bewusstsein der Kreativität
  •     Wahrnehmung und Bewusstsein über das eigene Bewusstseins

Eltern, ErzieherInnen und Lehrer, die Kinder darin unterstützen möchten, zu sich selbst zu finden und ihre Empathiefähigkeit stärken wollen, sollten dies zunächst bei sich selbst trainieren. Denn, so die Autoren:

Je besser unser Kontakt zu uns selbst ist, desto tiefer kann unser Verständnis für andere sein.

Die Autoren machen deutlich, wie wichtig es für den modernen Menschen ist, wieder den Weg nach Innen, in die eigene Wesensmitte und zur inneren Ruhequelle zu finden. Dabei beziehen sie sich auf spirituelle Wege, wie z.B. den Buddhismus und beschreiben Übungen zu den Wegen über die 5 Grundkompetenzen zu mehr Mitgefühl für Erwachsene und Kinder.

Mit sich selbst in Kontakt sein ist die Grundlage von allem

Wenn wir in Kontakt mit uns selbst kommen, zu unserem Körper, zu unserem fühlenden Herzen, zu unserem innersten Wesenskern und wir uns unserer Macht bewusst werden, durch die wir unser Leben und unsere Umwelt gestalten können, sind wir den Anforderungen, Konflikten und Ablenkungen des Alltags besser gewachsen und können in empathischen Kontakt mit uns und anderen treten.

Die Autoren schreiben, dass sie die Leser auf den Weg zu sich selbst bringen möchten und betonen, dass sich dies nicht aus Büchern lernen lässt, sondern nur in Gemeinschaft wie z.B. in Seminaren von: www.familylab.de (oder in solchen, wie sie die NVC Trainerakademie unter „Seminare“ anbietet). Was ich in dem Buch vermisse, ist die Betonung der Notwendigkeit der wechselseitigen Unterstützung in Gemeinschaften. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist auch Empathie von anderen für die Herausforderungen mit Kindern in Familie und Schule zu bekommen.

Wie oben schon erwähnt, macht mir das Buch Mut und gibt mir gute Anregungen für das neue Projekt, dass wir mit BBQ Reutlingen  im Mai starten, in dem wir Mitarbeiter von BBQ zu „Empathietrainern“ für Schulen ausbilden.