Um die größten Missverständnisse und Schattenseiten von Anfang an zu vermeiden, vermitteln wir das Rosenberg-Modell* nicht als eine Kommunikationsmethode, die darauf ausgerichtet, ist die “richtigen Worte” zu verwenden, sondern als eine Reflexionsmodell zur Persönlichkeitsentwicklung, das zum Ziel hat, eine gewaltfreie(ere) Haltung zu entwickeln – mit sich selbst und mit anderen. Dies alles jedoch ohne daraus ein neues “Muss” oder eine neue Selbstzensur zu machen. Wir glauben nicht, dass es “gewaltfreie Worte“ gibt. Völlige Offenheit und grenzenloses Verständnis sind übermenschlich, das ist nicht unser Anspruch. Gesunder Selbstschutz und Abgrenzung gehören ebenso zu einem gesunden Umgang mit sich selbst, wie Offenheit und Bemühung um Klärung und Verständnis. Die vier Schritte des Rosenberg-Modells unterstützen in dem Bemühen um eine selbstverantwortliche und offene Haltung. Die Selbstverantwortung wird gefördert durch die Bewusstwerdung meiner Bewertungen, Gefühle und Bedürfnisse. Die Offenheit wird unterstützt durch die Erfahrung, dass auch mein Gegenüber nur aus eigenen Bedürfnissen heraus handelt.
Das Rosenberg-Modell praxisnah erleben
Unser Ansatz im Seminar ist es, diese Haltung des Rosenberg-Modells praxisnah und realistisch zu erleben. Dabei werden und dürfen Fehler passieren, uns und den Teilnehmern, denn es geht in keinem Moment um Perfektion, sondern um echte menschliche Begegnung auf Augenhöhe – und diese wird niemals “perfekt” zu gestalten sein. Missverständnisse passieren, man “verhakt sich”, es entstehen (sogar häufig!) Konflikte – und man kann erleben, wie diese geklärt werden. Das erfordert Geduld, Einlassen und Mut, denn der Umgang mit “echten” Gefühlen macht vielen Stress oder sogar Angst. Auch wenn die Theorie einfach klingt – Gefühle drücken nur Bedürfnisse aus – so ist die Umsetzung in die Praxis wahrlich nicht immer leicht. Wir nehmen diesen Stress und die Ängste bewusst in Kauf, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass dadurch die wesentlichen Lernprozesse entstehen, die wichtig sind um eine authentische und alltagstaugliche Anwendung des Rosenberg-Modells („Gewaltfreie Kommunikation“) zu erreichen. Haben Sie Fragen oder Kommentare zu unserem Ansatz? Einfach das Kommentarfeld nutzen – wir freuen uns über einen Austausch! *Die Bezeichnung „Gewaltfreie Kommunikation“ vermeiden wir zunehmend, vor allem, weil es uns primär um die Persönlichkeitsenwicklung geht, und nicht um eine neue Kommunikationsmethode.