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Neulich schrieb mir eine Trainerkollegin, dass sie immer noch „90% der Seminare eigentlich nur für´s Geld gebe.“ Das hat mich ein bisschen schockiert. Wenn selbst Selbständige ihr Selbst so verbiegen müssen für´s Brötchenverdienen – wie mag es dann erst bei Angestellten aussehen?

Die brand-eins Ausgabe zum Thema „Selbständigkeit“ berichtet wenig Erquickliches – angeblich sind nur 12% der Angestellten mit ihrem Beruf zufrieden. Einen interessanten Artikel dazu hat mir auch gerade Thomas Stelling gemailt zu seinem Projekt „Wunscharbeit„.

Selbständig oder angestellt – was macht also nun glücklicher oder auch „nur“ zufriedener?
Was meinen Sie? Ich freue mich über Kommentare!

Was ich meine?
Sie werden weder als Selbständige/r noch als Angestellte/r glücklich oder zufrieden werden, wenn Sie ständig an ihren wesentlichen Bedürfnissen „vorbeiarbeiten“. Oder anders gesagt: Selbständigkeit / Angestelltendasein sind auch nur Strategien, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen, die nicht per se besser oder schlechter sind.

Die Arbeitsstelle zu wechseln oder eine Selbständigkeit aufzubauen erfordert weitreichende Entscheidungen, die wohlüberlegt (und „wohlgefühlt“) getroffen werden wollen -und bei denen Berater wie Thomas Stelling Sie unterstützen können.

In der heutigen Zeit ist ja vieles, aber eben nicht alles möglich (auch wenn Flachland-Bücher wie „The Secret“ Ihnen gern anderes verkaufen wollen – versuchen Sie doch einfach mal, sich mit 65 Jahren als Pilot bei der Lufthansa zu bewerben, soviel zum Thema „sich seine Realität selbst erschaffen“).

Sicher ist, Sie können ihren Lebensunterhalt vielfältig erwirtschaften. Die moderne, individualisierte Wirtschaft bietet ja vor allem Eines: Unglaublich viele Nischen für unglaublich viele Angebote – oder hätten Sie gedacht, dass man mit einem Koifutter-Versand in Deutschland Geld verdienen kann? (Hier der Beweis – by the way, Kois sind diese weiss-rot-beklecksten Fische aus Japan, die viel Geld kosten und die man nicht essen kann).

Der Markt für Seminare und Trainings ist so vielfältig, dass es am Einfachsten scheint, das zu tun, was alle tun. Auch wenn ich mir damit wenig Freunde mache, so habe ich den Eindruck, dass der Großteil der TrainerInnen einfach Seminare von der Stange anbietet, angelesenes Wissen (oder anstudiert, klingt dann nur besser), angepasst an die „Bedürfnisse“ des Kunden (d.h. heißt meistens: Ändere meine Mitarbeiter, damit sie besser/schneller/unkomplizierter funktionieren). Was meist schmerzlich fehlt ist ein Bild vom „größeren Ganzen“, von einer Entwicklung zum Besseren, ein Anspruch an Menschlichkeit und Spiritualität – von der persönlichen Reife und Entwicklung mal ganz abgesehen.

Auf der anderen Seite gibt es TrainerInnen, die den Kunden „alle Wahrheiten sagen können“, kein Blatt vor den Mund nehmen – und dafür auch noch (teils absurd hohe) Honorare bezahlt bekommen. Reinhard Sprenger, Autor u.a. von „Vertrauen führt“, ist dafür nur ein Beispiel.

Ich möchte TrainerInnen Mut machen, denen es ähnlich geht wie meiner Eingangs erwähnten Kollegin. Es geht auch anders und vor allem besser! Werden Sie, um das Bild zu strapazieren, lieber ein Koi-Verkäufer als ein Aldi-Angestellter. Seien Sie „unangepasst“, „herausfordernd“, „unkonventionell“ – all das lieben moderne, progressive Unternehmen (zumindest wenn man ihre Stellenanzeigen liest ;o)

Und wenn Sie die Arbeit für Unternehmen satt haben, dann bieten Sie doch ihre Fähigkeiten und Visionen auf dem „freien Markt“ an – es gibt über 40.000.000 (40 Millionen!) sinn- und bildungssuchende Erwachsene in Deutschland (zwischen 25 und 65 Jahre alt) -wie viele zahlende TeilnehmerInnen brauchen Sie denn pro Jahr?

Markus Sikor