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Ich komme gerade aus einer Woche Seminar „Gewaltfeie Kommunikation Lebendig“ mit dem “Knotenlöser-Team”, Knotenlösen Team2 eine bewegende Erfahrung für uns alle. In den Worten einer Teilnehmerin:

Ich bin immer noch aufgewühlt von dem Ausmaß der Erfahrungen in diesem „offenen Raum“. Mein Versuch mich autonom im Hier und Jetzt im Zusammenleben mit anderen Menschen zu spüren, hat mich ganz nah an starke Gefühle und klare Erkenntnisse gebracht.

Im Seminar wurde auch wieder deutlich, was typische Schwierigkeiten auf Weg sind, die gewaltfreie Kommunikation zu praktizieren:

  1. Gefühle werden mit Bedürfnissen verwechselt
    Wenn ich traurig, wütend, verletzt bin (Gefühle) habe ich keinen Kontakt mit Bedürfnissen. Gefühle sind Hinweise (!) auf Bedürfnisse, aber nicht das Gleiche. Erst wenn ich innerlich das Gefühl durchlebt habe, die starke körperliche Reaktion am Abklingen ist, kann ein bewusster, ruhigerer Kontakt mit dem entstehen, was die Ursache für das Gefühl war – das Bedürfnis.
  2. Bedürfnisse werden mit Strategien verwechselt
    In der Gewaltfreien Kommunikation sind Bedürfnisse definiert als ein Ausdruck von Lebensqualität, ohne Bezug auf bestimmte Handlungen oder Strategien. Der Fokus meiner Aufmerksamkeit, wenn ich ein Bedürfnis formuliere, liegt ganz in mir. Oft formulieren Menschen ein Bedürfnis mit Bezug auf etwas, dass sie im Außen erleben möchten “Ich brauche Anerkennung von meinem Chef.” Dies erschwert den inneren Kontakt zu der Qualität von Anerkennung, die ich (er)leben möchte.
  3. Bedürfnisse werden als Mangel erlebt, statt als Ausdruck von Lebensenergie
    Schmerzliche Gefühle zeigen uns, wenn Bedürfnisse im Mangel scheinen. Bedürfnisse selbst, als Ausdruck von Lebensenergie, fühlen sich nicht mehr schmerzlich an, sondern ruhig, berührend, motivierend. Wenn ich traurig bin, einsam, verzweifelt – dann weist mich das darauf hin, dass ich einen schmerzlichen Mangel erlebe, vielleicht an Geborgenheit, Zugehörigkeit. Durch Empathie für den Schmerz und die Trauer bekomme ich langsam ein Gespür für die lebendige Qualität dieser Bedürfnisse.
  4. Bewertende Gedanken (“Wolfsshow”) werden zensiert anstatt transformiert
    Dies ist offensichtlich eine schwer zu knackende Nuss, auf dem Weg, die Gewaltfreie Kommunikation zu lernen. Der Stachel des Missverständnisses, dass “Bewerten schlecht ist” (was für eine lustige Unlogik) führt zu einer ständigen Selbstzensur. Bewertende Gedanken werden nicht mehr wahrgenommen, sondern verdrängt. Das ist nicht nur schade – weil es den Lernprozess erschwert, sondern auch gewalttägig gegen sich selbst – weil es innere Anteile verleugnet.
    Im Klartext: Bewerten ist ein natürlicher, lebensnotwendiger Prozess unseres Organismus. Wir müssen bewerten, um festzustellen, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht. Die Frage ist, ob wir auf eine lebensdienliche Weise bewerten, d.h. im bewussten Kontakt mit Bedürfnissen, oder nicht. “Harte Bewertungen” über andere Menschen sind nicht angenehm, aber nur die Transformation in Bedürfnisse, nicht die Verdrängung, führt dazu, dass diese Gedanken weniger und sanfter werden.

Das nächste Seminar “Gewaltfreie Kommunikation Lebendig” findet vom 2.-7. November statt und wir freuen uns sehr, dass einige Teilnehmerinnen bereits ihre erneute Teilnahme zugesagt haben!